Die Anfänge in der Gutenbrunnerstraße 4-6

Bereits von Kindesbeinen an war Anton Rollett ein begeisterter Sammler. Als Keimzelle kann seine Sammlung medizinischer Präparate angesehen werden. Im Jahr 1810 öffnete er seine Sammlung in der Gutenbrunnerstraße 4-6 für das Publikum, regulärer Museumsbetrieb fand statt.

 

 

 

Umzug in die Rollettvilla, Berggasse,
heute Marchetstraße 37

Mit der Errichtung einer schönen, großen Villa in der Berggasse, in deren Erdgeschoß er selbst mit seiner Familie wohnte, bekam das Museum ab 1817 im ersten Stock neue, größere Räumlichkeiten.

 

 

 

 

Karge Jahre in der Frauengasse 3

Nach dem Tod Anton Rolletts wurde der naturwissenschaftliche Teil der Sammlung der Realschule, später dann Gymnasium, im ehemaligen Augustinerkloster in der Frauengasse als „Lehrmittelsammlung“ übergeben. 1867 schenkte die Witwe des verstorbenen Museumsgründers die Sammlung der Stadt mit der Bedingung, sie nach ihrem Gründer „Anton Rollett Museum“ zu nennen. Sein Sohn, Hermann Rollett, wurde mit der Leitung des Stadtarchivs betraut und erweiterte die Sammlung wesentlich.

 

 

 

Endlich Platz im Redoutengebäude hinter dem Theater

Hauptausstellungsraum war der prunkvolle spätbarocke Ballsaal, ein idealer Ort, um die Sammlung entsprechend zu präsentieren. 1904 starb Hermann Rollett und das Redoutengebäude musste für die zu klein gewordene Pfarrschule abgerissen werden.

 

 

 

 

Eine Notlösung in der Antonsgasse 25

Denkbar ungeeignet war das eben aufgelassene städtische Armenhaus, ein über 300 Jahre altes Pestlazarett. Die Räumlichkeiten waren eng und feucht, nur ein kleiner Teil der Sammlung konnte gezeigt werden.

 

 

 

Am Weikersdorfer Platz 1 angekommen!

Seit 1914 sind das Rollettmuseum und das Stadtarchiv Baden im ehemaligen Rathaus der Gemeinde Weikersdorf untergebracht. 1903/1904 nach Plänen des Architekten Rudolf Krausz im Stil der deutschen Renaissance errichtet, verlor es 1912 seine ursprüngliche Funktion, weil Weikersdorf in die Stadt Baden eingemeindet wurde.

Kriegswirren

Gerade eröffnet, wurde das Rollettmuseum mit Beginn des 1. Weltkriegs zum Lebensmittelmagazin und blieb 12 Jahre lang geschlossen. 1926 unter dem Kustos Dr. Walter Hermann wiedereröffnet, wurde es während des 2. Weltkriegs erneut geschlossen, während der Besatzungszeit diente der Keller als Schlachthaus.

Neubeginn

1957 wurde das Museum in neuer Einrichtung wiedereröffnet. Reg. Rat Alfred Frühwald bemühte sich als ehrenamtlicher Leiter um eine Sichtung und Inventarisierung der Bestände, mit 1995 wurde Dr. Rudolf Maurer als hauptamtlicher Leiter der Städtischen Sammlungen Rollettmuseum / Stadtarchiv bestellt. Neben der Neuaufstellung der Sammlungen hat er mit der Publikationsreihe der Katalogblätter unzählige wissenschaftliche Arbeiten über Baden verfasst.

Mit der Übernahme durch Dr. Ulrike Scholda 2015 wurden das Rollettmuseum und das Stadtarchiv Baden in die Abteilung Museen der Stadt Baden eingegliedert. So werden heute vom Weikersdorfer Platz aus auch das Beethovenhaus Baden, das Kaiserhaus am Hauptplatz und das Puppen- und Spielzeugmuseum Baden in der Attems-Villa betreut und Synergien gefördert.