Historische Fotos aus Baden bekommen ein neues Zuhause

2018 konnten vom Stadtarchiv Baden in einer Notbergung unzählige Kartons mit Glasplattennegativen aus dem Badener Fotoatelier Schiestl in der Antonsgasse 20 gerettet werden. Anton Schiestl (1873-1933) war einer der bedeutendsten frühen Fotografen Badens. Er war von 1897 bis 1933 tätig und fotografierte nicht nur Personen, sondern auch Gebäude, Stadtansichten, Landschaften und Ereignisse, vornehmlich in Baden.

Wer ratet mit! Hier ein paar Motive, die wir nicht zuordnen können. Wenn Sie die Lösung wissen, freuen wir uns über IhrenTipp! (museum@baden.gv.at)

Und hier einige Beispiele von gelösten Ansichten!

Bei dieses beiden Ansichten waren wir länger ratlos, bis wir auf die Schulzahnklinik gestoßen sind. Sie wurde 1914 gegründet und war im Mariazellerzof (Marchetstr.) untergebracht.

So ein hübsches Badezimmer! Und was für eine Entdeckung! Das Badezimmer taucht im Adressbuch von 1933 auf. Die Firma Novoszad hatte es für die Jubiläumsaustellung in der Weilburg errichtet.

 

Das erste zeigt, dass man sich nicht immer auf das Gelesene verlassen darf. Die Theresiengasse ist wohl genannt, die Aufnahme zeigt aber einen Ausgang des Bahnhofs!

Dieses Beispiel zeigt, dass es ein winziges Detail sein kann, das zur Lösung führt!

Historische Glasplatten: Bis in die 1930er Jahre dienten in der Fotografie Glasplatten – mit Gelatine beschichtet – als Trägermedium, auf das Negative mit Aufnahmen von Orten oder Personen belichtet wurden.

Diese Unikate sollten für die Nachwelt erhalten und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Dank einer Förderung vom Land NÖ konnten die geretteten Glasplatten im Jahr 2021 bereits grundgereinigt werden. Beschädigte Glasplatten wurden von einer Restauratorin fachgerecht behandelt und gesichert. Die Originale wurden in den letzten Monaten in archivtaugliche Materialien umgepackt und konservatorisch richtig gelagert. In einem weiteren Arbeitsschritt wurden die Glasplatten im Stadtarchiv Baden eingescannt und in Positive umgewandelt. Dadurch können die Motive erkannt und entsprechend zugeordnet und verzeichnet werden und stehen demnächst auch für Rechercheanfragen im Stadtarchiv zur Verfügung. Geplant ist auch eine Dauerpräsentation zahlreicher Motive in den Schauräumen des Rollettmuseums.

Weitere Infos zum Fotografen: Katalogblätter des Rollettmuseum, Nr. 98, Hildegard HNATEK und Franz REITER, Fotografen in Baden von 1850 bis heute, Baden 2015 – erhältlich im Rollettmuseum Baden.

Erste Ergebnisse wurden bereits in zwei Vorträgen (März und November 2023) unter dem Motto „Wer ratet mit?“ vorgestellt.

Wir danken für die Unterstützung:

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